Kinder in der Naturheilpraxis zu behandeln ist eine dankbare und mitunter herausfordernde Aufgabe. Dankbar weil wir den Kindern oftmals zukünftige Patientenkarrieren ersparen können und so im besten Sinne eine Naturheilkunde betreiben, die Menschen gesünder macht. Dankbar auch weil wir immer wieder staunend die Wirksamkeit unserer Heilpflanzen und Naturheilmittel und die Entwicklung der Selbstheilungskräfte der Kinder erleben dürfen.
In dieser Ausbildung lernen Sie diese Herausforderung zu meistern. Sie erlernen ein umfassendes therapeutisches Konzept auf der Basis von Pflanzenheilkunde und Naturheilmitteln, mit dem Sie Kinder sicher und ganzheitlich behandeln können. Das Vorgehen umfasst bewährte Mittel bei akuten Zuständen und den Aufbau einer Strategie bei chronischen Erkrankungen unter Berücksichtigung der Konstitution. Unser Dozent Andreas Brieschke verfügt über mehr als 25 Jahre Praxiserfahrung mit Schwerpunkt Kinderheilkunde. Als erfahrener Dozent vermittelt er durch seine bildhafte Erklärungsweise und Begeisterung für das Thema Sicherheit und Verständnis.
Eine ganzheitliche Behandlung von Kindern berücksichtigt drei Ebenen und erzielt so nachhaltige Erfolge:
- Akute Zustände, in denen schnelle Hilfe erforderlich ist, um z.B. Antibiotikagaben überflüssig zu machen.
- Subakut/chronische Zustände, also Folgen von nicht ausgeheilten und wiederkehrenden Erkrankungen, wieder auflösen, um z.B. Operationen oder Dauercortisongaben zu vermeiden.
- Die Stärkung der Konstitution als Alleinstellungsmerkmal einer salutogenetisch orientierten Naturheilkunde.
Die Ausbildung umfasst 12 Module. Sie erlernen ein klar strukturiertes therapeutisches Vorgehen umzusetzen und dessen Grundlagen zu verstehen. Folgende Themen werden behandelt:
Grundlagen
- Besonderheiten in der Kinderbehandlung
- Anamnese und Diagnostik
- Schrittweiser Aufbau des therapeutischen Vorgehens
- Therapeutische Haltung gegenüber Gesundheit und Krankheit
- Materia medica: Heilpflanzen für Kinder, Schüssler Salze bei Kindern, bewährte anthroposophische, homöopathische und Naturheilmittel, Wickel etc.
- Individuelle Pflanzenheilkunde als Basisbehandlung
- Grenzen von Naturheilkunde
Vorbeugung und Anfang
- Begleitung in der Schwangerschaft
- Embryologie als Grundlage für das Verständnis von Erkrankungen
- Einfluss und Unterstützung der Mutter und des familiären Umfeldes
- Umgang mit Geburtstraumen, Frühgeburt und Folgen
- Erkrankungen im ersten Lebensjahr, Dreimonatskoliken
- Reizthema Impfungen
- Aufbau und Stärkung des kindlichen Immunsystems
- Umgang mit Fieber
Behandlung von akuten Infekten
- Differenzierung viraler und bakterieller Infekte
- Kinderkrankheiten
- Magen/ Darm: Übelkeit, Erbrechen und Diarrhoe
- Infekte der oberen Atemwege: Schnupfen, Nasennebenhöhlen und Pseudokrupp
- Mittelohrentzündung
- Husten und Bronchitis
- Vorbeugung und Behandlung von Pneumonien
- Harnwegsinfekte
Nachbehandlung von Infekten, Rekonvaleszenz
- Ausleitung von Toxinen, Anregung des Lymphflusses
- Aufbau des Immunsystems
- Stärkungsmittel
Subakute und chronische Zustände behandeln und auflösen
- Folgen und Nebenwirkungen schulmedizinischer Interventionen z.B. Antibiotikagaben
- Absetzen/ Ausschleichen von Cortison und Co
- Operation ja oder nein? Beispiel Paukenröhrchen
- Chronische Bronchitis, Asthma
- Allergien, Heuschnupfen
- Chronische Harnwegsinfekte
- Verdauungsprobleme und Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Behandlung der Haut
- Grundlegendes zum Verständnis, Bezug zum Darm
- Ekzeme
- Neurodermitis
- Bakterielle Suprainfektionen
- Äußere und innerliche Anwendungen
Fallbeispiele und Übungen
- Vorstellung typischer Kasuistiken und des therapeutischen Vorgehens
- Möglichkeit der Besprechung von Fällen der Teilnehmer*innen
Voraussetzungen:Medizinisches Verständnis sowie Grundlagen in Naturheilkunde und Pflanzenheilkunde sind sehr hilfreich aber nicht unbedingte Voraussetzung für die Teilnahme. Unerlässlich dagegen sind das Interesse an Lebenszusammenhängen sowie der Wunsch und die Neugier zu lernen.
Ziel:Die Befähigung Kinder auf der Basis rationaler therapeutischer Vorgehensweisen ganzheitlich zu behandeln. Dabei beinhaltet therapeutisches Selbstbewusstsein auch das Wissen um die eigenen und methodischen Grenzen. Die Anwendungen sind für die Praxis gedacht, können aber auch im Hausgebrauch Anwendung finden. Die vorgestellten Mittel eignen sich zum Aufbau einer naturheilkundlichen Hausapotheke.